Jugendliche

Im Alter von ca. 6 Jahren brechen die ersten bleibenden Zähne durch. Dies bewirkt eine einschneidende Veränderung im Mundbiotop. Es kommt zu einer vermehrten Plaqueansammlung im Bereich der durchbrechenden Zähne aufgrund ihrer ungünstigen topographischen Lage im Mund. Sie sind einfach weiter hinten und durch die Zahnbürste schwerer zu erreichen.
Die Zahnoberfläche ist noch dazu nicht glatt. Schmelzeinziehungen bilden so genannte "Fissuren", in denen Zahnbelag wunderbar haftet und nie vollständig entfernt werden kann. Auch ist die Schichtdicke des Zahnschmelzes am Fissurenboden gering und die Mineralisation noch unvollständig.
Es ist daher ratsam, diese Fissuren in den ersten 3 Jahren nach Durchbruch der Mahlzähne zu versigeln um das Kariesrisiko zu senken. Da in der inzwischen begonnenen Schulzeit die elterliche Kontrolle über das Ernährungsverhalten des Kindes abnimmt, nimmt der Zuckerkonsum in der Regel zu. Leider auch das damit verbundene Kariesrisiko.
Positive Motivation, verbunden mit umsetzbaren Aussagen wie "Kauf dir lieber zuckerfreie Kaugummis, dann bleiben deine Zähne schön", ist wirkungsvoller als Negativaussagen wie "Wer viel nascht, kriegt Löcher in den Zähnen".
Auch die Betonung ästhetischer Vorteile, Empfinden des Frischegefühls im Mund, Steigerung des Selbstwertgefühls, kann eine positive Motivierung unterstützen.Wichtig sind zahnärztliche Kontrollen und eine regelmäßig durchgeführte Individualprophylaxe durch die Dentalhygienikerin. Durch ein Recallsystem (sie bekommen ihrem Risiko entsprechend einen Erinnerungsbrief) wird verhindert, dass ein "Schlendrian"eintritt. Die Zähne werden gereinigt, und Karies und Parodontitis haben wenig Chancen.
Ist dann doch ein Loch entstanden, so wird dieses im Milchgebiß durch eine "weiße Füllung", eine Compomerefüllung, gefüllt. Amalgam ist nicht mehr zeitgemäß, sollte bei Schwangeren, Stillenden und Kindern wegen des hohen Quecksilbergehalts nicht verwendet werden.